Spinder Dual Wasserbetten erhöhen Ertrag nachweislich deutlich

Wasserbetten steigern Milchproduktion

10. Oktober 2019

Die Leistung auf dem Bøgeskovgaard bei Brørup ist regelrecht explodiert, seit Milchviehhalter Gert Trøst Hansen als erster Däne im vergangenen Jahr Dual-Wasserbetten (amerikanische DCC-Wasserbetten) installiert hat. Zuerst bei den Kühen, die kürzlich kalbten und den trocken stehenden Kühen. Und vor etwa drei Monaten bei seinen milchgebenden Kühen.

Von Tenna Bang (Publikation: Effektiv Landbrug)

Im Januar 2018 hat Milchviehhalter Gert Trøst Hansen einen Betrieb von Bøgeskovgaard bei Brørup übernommen. Seither hat er zum dritten Mal Wasserbetten für seine Kühe nachbestellt, da sie seine Hoffnungen erfüllt und seine Erwartungen übertroffen haben. Mit uns hat der zufriedene Milchviehhalter aus dem südlichen Teil Dänemarks über seine Erfahrungen am Hof in den vergangenen Monaten gesprochen.

Über 200 meist rot-bunte Kühe stehen in dem großen Stall. Im Laufe der Zeit wurden hier auch die trockenen Kühe und einige der Färsen untergebracht. Und allmählich werden sie nun durch schwarz-bunte Tiere ersetzt.
Einen zweiten Betrieb hat Gert Trøst Hansen anderthalb Jahre nach dem Start auch schon übernommen. Hier werden derzeit 135 Kühe gemolken. Künftig sollen dort allerdings das Jungvieh und die trocken stehenden Kühe untergebracht werden. In Bøgeskovgaard sollen die Milchkühe stehen.

Abbildung Gert Trost Hansen
 

Boxenbelag

Die erste Zeit in Bøgeskovgaard war frustrierend. Die Matratzen waren so abgenutzt, dass die Kühe fast auf dem nackten Beton lagen. Zu dieser Zeit experimentierte Gert Trøst Hansen mit Liegeboxen aus Moosgummi, was anfangs gut funktionierte. Doch der Gehalt somatischer Zellen stieg enorm an.

Sand war keine Option, weil die Gülle an eine Biogasanlage geliefert werden sollte. Und neue Matratzen kamen auch nicht infrage, weil Gert kein Produkt finden konnte, das seinen Nachhaltigkeits-Anforderungen entsprach. Frustriert wandte er sich schließlich an amerikanische Bekannte, die er 2009 während einer Studienreise in Kanada getroffen hatte: „Ich fragte sie, was ich machen sollte, und die Antwort kam ohne Zögern. Einer der Milchviehhalter hatte vor 20 Jahren Wasserbetten eingebaut, und die waren immer noch in Gebrauch.“Sofort suchte Gert Trøst Hansen bei Google und YouTube nach Wasserbetten und wurde fündig.

Wasserbettten für Jungkühe und trocken stehende Kühe

Als erster dänischer Landwirt installierte Gert Trøst Hansen im Mai vergangenen Jahres amerikanische DCC Wasserbetten für seine Jungkühe und trocken stehenden Kühe. Um erste Erfahrung mit der Verwendung dieser Wasserbetten zu sammeln stattete er zunächst 54 Liegeplätze aus. „Ich hatte ein Video auf YouTube gesehen, auf dem man sieht, dass sie nicht undicht zu kriegen sind, selbst wenn man mit einer Gabel hineinsticht. Wir haben zu dritt mit Gabeln auf die Matratzen eigestochen, aber nichts passierte“, lächelt der junge Landwirt. Der erste Test war bestanden.

Nicht weniger merkte Gert Trøst Hansen den Jungkühen und trocken stehenden Kühen an, dass sie gerne auf den Wasserbetten lagen. Auch die Haltung der Tiere sprach eine deutliche Sprache. „Die Kühe strecken die Beine nicht in die benachbarte Box, sie liegen nicht schräg in der Box und nicht an der Trennwand“, so Gert Trøst Hansen. Überraschenderweise war dann auch Hitzestress in der Box im letzten Sommer kein Thema. Einzig die Hitze am Fressgitter war noch wahrnehmbar. „Es war klar zu sehen, dass die Tiere, wenn sie auf den Wasserbetten lagen, der Hitze entgehen konnten.“

Schlange stehen für ein Wasserbett

Nach den positiven Erfahrungen mit den Jungkühen und den trocken stehenden Kühen entschied sich Landwirt Gert Trøst Hansen dazu, auch im Bereich der Milchkühe Wasserbetten zu verbauen.

Während der Umbauarbeiten im Mai dieses Jahres konnten die Kühe frei im Stall herumlaufen. „Die Matten waren zerrissen, als die Wasserbetten eingebaut wurden. Wir mussten die Betten ganz schnell mit Wasser füllen, so begierig waren die Tiere, sie zu benutzen. Es standen dauernd ein paar Kühe da, die warteten“, lacht Gert Trøst Hansen. Auch den Milchkühen merkte er deutlich an, dass sie von den Wasserbetten begeistert waren.

Milch-Leistung steigt um vier Kilo pro Tag und Kuh

Seither ist die Milch-Leistung so stark angestiegen, dass es der junge Milchviehhalter Gert Trøst Hansen noch immer nicht wirklich glauben kann. Kopfschüttelnd und lächelnd verrät er uns, dass die Kühe heute eine Leistung von 11.000 Kilogramm ECM erreichen. Begonnen hatte er vor wenigen Monaten bei einer Leistung von 9.800 Kilogramm ECM.

„Ich habe nichts verändert, außer dass sie jetzt auf Wasserbetten liegen. Die Kosten pro Kuh sind immer noch die gleichen, 42 Kronen pro Kuh und Tag.“ Durchschnittlich erzielen seine Kühe heute eine Produktionsleistung von 33,6 Kilo pro Kuh und Tag. Vier Kilo mehr durch die Wasserbetten, wobei die Melkintervalle von 11 und 13 Stunden gleich geblieben sind – in den Ohren von Gert Trøst Hansen klingt das wie Musik. 
Vor allem die älteren Kühe profitieren außerordentlich von den Wasserbetten. Wenn Gert Trøst Hansen korrekt gerechnet hat, ist sogar eine Produktion von 12.800 kg ECM in naher Zukunft möglich.

Abbildung liegende Kuh

Gesündere Fersen und Beine

Druckstellen und kahle oder beschädigte Fersen gehören seit dem Einzug der Wasserbetten auf Bøgeskovgaard der Vergangenheit an. „Die da drüben,“ sagt Gert Trøst Hansen und zeigt auf eine der Kühe, „die hatte immer eine dicke Ferse, aber das ist jetzt vorbei. Und bei der ist es genauso. Die ältere Generation Kühe hat klare Fortschritte gemacht. Kühe ohne schmerzende Beine und Fersen machen im Melkstand einen besseren Eindruck! Die da gibt jetzt 70 Kilo Milch pro Tag“, fügt Gert Trøst Hansen hinzu. „Wenn wir die Klauen der Herde beschneiden, sehen wir ebenfalls die Veränderung: viel weniger Schäden, viel angenehmer.“

Positive Verhaltensänderung

Seitdem all seine Tiere in Bøgeskovgaardauf Wasserbetten liegen, hat Gert Trøst Hansen außerdem eine signifikante Veränderung des Verhaltens der Herde festgestellt. „Wenn ich am Abend meine Runde mache, liegen sie alle wie bisher, aber tagsüber ist das Verhalten im Stall viel natürlicher. Früher haben sie alles gleichzeitig gemacht, und sie lagen wahrscheinlich mehr aus Notwendigkeit als freiwillig“, erklärt sich Gert Trøst Hansen die Situation selbst. „Ich denke, es ist viel ruhiger im Stall.“

Verbesserte Trächtigkeit

Obwohl noch nicht viel Zeit vergangen ist, seitdem Gert Trøst Hansen die Wasserbetten bei seinen Milchkühen verbaut hat, erkennt der Landwirt bereits, wie eine bessere Beinstruktur und das veränderte Herdenverhalten die Fruchtbarkeit seiner Tiere positiven beeinflussen.

Gert Trøst Hansen erkennt, welche Tiere rinderig sind und dass die Kühe nach dem Kalben schneller wieder einen guten Rhythmus finden. Dies führt zu einer höheren Trächtigkeitsrate nach der ersten Besamung. „Das liegt ganz klar daran, dass die Kühe jetzt ausgeglichener sind. Die Beinstruktur ist besser, und durch das veränderte Herdenverhalten bewegen sie sich mehr“, so Trøst Hansen.

Nach sechs Monaten amortisiert

Umgerechnet kostet ein DCC-Wasserbett 1.600 Dänische Kronen. Dazu kommt die Installation durch das Unternehmen „Grotrian A/S“, einem dänischen Importeur von amerikanischen Wasserbetten. „Eine Steigerung von nur vier kg pro Kuh generiert ein zusätzliches Einkommen von 3.500 Kronen pro Kuh und Jahr, so dass sich die Investition innerhalb von sechs Monaten amortisiert“, erklärt Gert Trøst Hansen. Hinzu kommen die anderen positiven wirtschaftlichen Vorteile wie weniger Behandlungskosten und Krankheits-Ausfälle, eine bessere Fortpflanzung und so weiter.

In seinem Budget hat der junge Milchviehhalter eine Lebensdauer von 15 Jahren für die Wasserbetten veranschlagt. Diese Kalkulation basiert auf den Erfahrungswerten seines Bekannten in den USA. Dort sind die in den 90er Jahren verlegten Wasserbetten noch immer in Gebrauch. „Wenn sie 15 Jahre halten, kostet mich ein Wasserbett inklusive Montage 66 Øre pro Tag und Kuh“, sagt Gert Trøst Hansen.

Weitere Wasserbetten bestellt

Bis Bøgeskovgaard vollständig neu eingerichtet ist, wird es nicht mehr lange dauern. Während die Jungtiere und die trocken stehenden Kühe auf den anderen Hof umziehen, ziehen die verbleibenden 135 Milchkühe nach Bøgeskovgaard um. Deshalb müssen jetzt Abkalb-Boxen und normale Boxen hergestellt werden, in denen natürlich ebenfalls Wasserbetten installiert werden sollen. „Ich kann nichts Negatives über die Wasserbetten sagen. Einer meiner Mitarbeiter findet es schwieriger, die Wasserbetten zu reinigen, weil sie sich bewegen, aber das ist mir nicht aufgefallen.“ Einmal pro Woche werden die Wasserbetten mit Stroh und getrocknetem Kalk bestreut. Bei den alten Matratzen war das noch zweimal pro Woche. Und so freut sich Gert Trøst Hansen über Ställe die frischer riechen und sauberer sind als je zuvor, weil Urin- und Milchrückstände vom Wasserbett einfach ablaufen.